im alter von zwei jahren verließ manta ihr familienrudel, um allein umher zu ziehen und ein eigenes rudel zu gründen, wenn die zeit dafür gekommen sein sollte. von ihrer mutter hatte sie alles gelernt, was sie zum überleben brauchte, hatte mit ihr gemeinsam einen wurf welpen - ihre geschwister des zweiten wurfes - großgezogen und benötigte ihre unterstützung nicht länger.
wurfgeschwister . ruk & jormur †
ruk verließ das familienrudel eher, jormur dagegen begleitete manta, als sie sich ebenfalls auf den weg machte. was aus dem einen bruder wurde, ist unbekannt, jormur jedoch starb wie die meisten rudelmitglieder unter den schneemassen der lawine.
welpen . cataldo † & niall †
von vier welpen überlebten nur die zwei kräftigen rüden, die nach dem tod ihrer schwestern zu mantas absolutem ein und alles wurden. sie hätten den winter überlebt, waren gut genährt, kräftig und gesund. der lawine konnten aber auch sie nicht entgehen.
gefährte . elay †
der ehemalige beta des rudels war mantas bessere hälfte und bildete mit ihr zusammen ein eingespieltes, gerechtes wie souveränes team. sie hatten die erlaubnis, gemeinsame welpen zu haben und zogen diese mit viel liebe auf. auch den gefährten hat die lawine ihr genommen.
fühl mich weniger als nichts
um betawolf zu werden, muss man nicht nur sein rudel von seiner tauglichkeit überzeugen, sondern auch das alphapaar. manta brauchte nicht besonders lange, um das zu schaffen. die wölfe um sie herum kannten sie als selbstbewusste, redegewandte und interessierte fähe und irgendwann kristallisierte sich von selbst heraus, dass sie zur unterstützung der anführer am besten geeignet war. in knapp zwei jahren gab es daran nie wirkliche zweifel. die welpen waren ein privileg und obwohl zwei von ihnen in den ersten wochen starben, war manta nie glücklicher als in dieser zeit. dann kam die lawine.
verluste verändern einen charakter, prägen und treiben ihn durch alle extreme, die man nur durchleben kann. so veränderte sich auch manta nach dem unglück radikal. ihre grenzenlose trauer über den verlust vier geliebter wölfe kehrte sie in härte und wut gegenüber denen um, die mit ihr überlebt hatten. für sie haben bis auf ihren alpha die falschen überlebt und sie würde sie ohne zu zögern sofort gegen einen ihrer welpen eintauschen. immer wieder erinnert sie sich und die anderen daran, dass sie es war, die die lawine bemerkte, wodurch die überlebenden in ihren augen in ihrer schuld stehen. aber während die eine ihrer meinung nach ihr gerettetes leben zu wenig würdigt, ist ihr die andere zu positiv eingestellt. hinzu kommt, dass sie sich teilweise mit verantwortlich für den tod ihrer familie fühlt - hätte sie alle eher gewarnt, wären mehr wölfe dem weißen tod entgangen.
auch wenn sie inzwischen weit gewandert sind und einige zeit vergangen ist, hat manta längst noch nicht mit dem unglück abgeschlossen. sie ist bedacht darauf, keine schwäche zu zeigen und ihre position als vertraute des alphas zu halten, trauer sieht man ihr weder an noch kann man sie in ihren worten erkennen. den verlust bearbeitet sie innerlich, auch wenn er dafür viel zu groß erscheint. vielleicht begann sie deshalb damit, einen sinn im tod ihrer liebsten zu suchen und zu glauben, dass eine höhere macht schon ihre gründe dafür haben wird. dadurch interpretiert sie allerdings auch ihre rolle als "retterin" der anderen stärker und betrachtet sich als noch wichtiger, als sie es ohnehin schon tut.
trotz der veränderungen ist manta eine redegewandte, wenn auch inzwischen etwas wortkarge wölfin geblieben, die im grunde weiß, worauf es ankommt. allerdings hat der verlust ihrer familie sie so heftig in ihren grundfesten erschüttert, dass ihr selbstvertrauen nicht mehr länger bestehen konnte. mit ihrer familie hat sie ihre gesamte innere sicherheit verloren, bemüht sich aber übertrieben, das zu überspielen. heute ist sie lauter, herrischer, vermeintlich selbstverliebter und unfairer als früher, gibt sich altklug und unnahbar. ihre einzige wirkliche bindung besteht zu ihrem alpha, den sie nach wie vor loyal unterstützt.
Manta // I can't drown my demons they know how to swim //
Prologue | Schnee. Nichts als Schnee, dort wo eigentlich eine große Höhle sein sollte. Davor noch mehr Schnee, so viel dass sie den Geruch des Rudels nicht mehr wahrnehmen konnte. Er türmte sich zu Bergen auf, die sie einen wirren Moment lang an Wolken erinnerten. Vielleicht waren diese Türme ebenso durchlässig und gleich würden sich die ersten Köpfe durch die weiße Oberfläche schieben. Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Der Schnee rutschte und floss längst nicht mehr, sondern thronte über allem wie ein ruhiger, massiver Fels. Alles Leben unter ihm erstickte ungehört.
Manta 4 Jahre | alpha | 78 cm Northern Rocky Mountains Wolf
Outside | Manta ist kein Wolf, den man als klassisch schön bezeichnen würde. Ihr Fell ist eher grau als braun, mit sandfarbenen Stellen und dunkleren Strähnen, struppig und oft zerzaust. Bemerkenswert ist aber vor allem ihr Gesicht, das so asymmetrisch ist, dass es die meisten Wölfe erst einmal irritiert. Während ihre rechte Gesichtshälfte aufmerksam und freundlich wirkt, könnte man bei der von verwachsenen Narben verzogenen Mimik ihrer linken Gesichtshälfte denken, sie würde ein Mordkomplott schmieden. Ihr linkes Augelid ist stärker gespannt, so dass es oft so aussieht, als würde sie konstant die Augen verdrehen. Über ihre Lefzen ziehen sich beidseitig kleinere Narben und ihr rechtes Ohr ist seitlich außen tief eingerissen.
Davon einmal abgesehen ist ihre Statur weder massiv noch dürr. Manta ist sehnig und gut bemuskelt, durch jahrelanges Training und eine lange, zehrende Wanderung gezeichnet. Mittlerweile ist ihr Fell nicht mehr von kahlen Stellen durchzogen, aber es ist nach wie vor etwas zauselig und scheint nicht gleichmäßig in eine Richtung wachsen zu wollen - ganz besonders in ihrem Nacken.
Inside | Manta ist ein Wolf mit Prinzipien, die ihr sehr wichtig sind. Loyalität, Mut, Aufrichtigkeit, Selbstachtung und Anstand sind Werte, nach denen sie lebt, handelt und die sie in anderen Wölfen schätzt und sehen möchte. Sie ist streng mit sich und anderen, wirkt manchmal brüsk und unpassend direkt, kritisch und schmerzhaft ehrlich. Sie tut, was sie tun muss und Pragmatismus ist in der Hinsicht ihre wahrhaft größte Stärke. Mit ihren eigenen Gefühlen bleibt sie grundsätzlich sehr für sich, aus vielerlei Gründen.
Einer ist wohl, dass sie früh gelernt hat, dass Gefühle wertvoll sind und allzu schnell belanglos und flüchtig werden, wenn man zu freimütig mit ihnen umgeht. Ihr wurde beigebracht, Freude ruhig zu genießen, Wut konzentriert anzunehmen und Traurigkeit nicht zu verjagen. Und nur das sparsam zu teilen, was sie anderen zumuten wollte. Später lernte sie schmerzlich, dass Trauer und Wut zu nagenden Bestien werden konnten, wenn man sie immer nur mit Ruhe ertrug und im Kopf in dunkle Ecken abschob. Sie arrangierte sich - auf ihre, dennoch zurückgezogene Art und Weise mit ihnen. Der Schmerz, den sie in sich trug, hatte einen ebensolchen Wert wie die Freude - möglicherweise sogar einen größeren, denn er erinnerte sie an das Glück, das ihr gehört hatte. Und machte ihr immer wieder klar, wie unermesslich das Loch war, das der Verlust ihrer Familie hinterlassen hatte.
Meter & Verse I stole a glimpse of you in pain, I'll take the image to my grave.
Epilogue | Der Schnee schmolz und kleine gelbe Blumen erblühten auf der Wiese. Aber in diesem Frühjahr tollten keine Welpen zwischen ihnen umher, bedrohten keine großen Pfoten die zerbrechliche Schönheit und musste kein Schmetterling vor neugierigen kleinen Nasen fliehen. Es war so still wie nie in den Bergen. Und ihr Name war nur noch ein Flüstern in der Erinnerung der Rudel, die sich ihre Heimat mit ihnen geteilt hatten. Diesen Winter sie, nächsten Winter ein anderes Rudel. Die Vera Sacrum waren vergangen.
» For this is the end Ranosz, Aska, Lukea Der Tag, an dem die Lawine vom Berg hinabrollte und unser Rudel unter sich begrub. Darüber gibt es nichts Gutes zu berichten.
Feb
NP
» There's nothing I'd take back Ranosz Ich war dumm und machte mehrere Fehler auf einmal, die nicht zum ersten Mal dazu führten, dass ich sie wirklich zu spüren bekam. Ranosz trifft keine Schuld an der Entstellung meines Gesichts.
MÄRZ
NP
» Blood in the breeze Ranosz Auf den Kampf mit dem fremden Rudel folgte eine glücklicherweise ruhige und erholsame Nacht, in der Ranosz und ich dazu kamen, uns zumindest kurz zu unterhalten.
Plot
12
» Ein Unglück kommt selten allein Juni | Vera Sacrum & SN Wir erreichten ein weiteres Rudel, das uns allerdings gut gesinnt war. Sie gewährten uns eine Pause, so lange wir sie benötigten und Ranosz nahm das Angebot an.
Juli
NP
» All around Dastan Kurz nach unserer Ankunft hatte ich eine erste ganz nette Unterhaltung mit einem Rüden namens Dastan.
Plot
13
» Eisige Wirklichkeit & Stürmische Zeit Juli | Suchtrupp Kasuka Ich sah es als Gegenleistung für unsere Pause - wir unterstützten das Rudel dabei, einen Welpen zu finden. Es endete in einem Kampf mit den Verruchten.
Juli
CP
» This should be your time to rise Rui, Corvin, Kasuka, Ranosz Auf dem Rückweg ins Revier hatten wir einiges mit Rui und Corvin zu klären, doch Kasukas Beteiligung war so irritierend, dass Ranosz sich genötigt sah, einzugreifen.
Juli
NP
» Bad Company Rui Rui hatte gezeigt, dass er nicht dumm ist und in dem Moment bewies er es erneut. Er blieb zwar dieser unklare schemenhafte Schatten, der er für mich zuvor schon war, aber ich erhielt einen kleinen Einblick in sein Denken.
» Die Spur der Gedanken Cyan, Sazh, Dastan Ich hatte eigentlich vor gehabt, allein etwas Abstand zu suchen, wurde dann aber mehr oder weniger unfreiwillig von einem Wolf ohne Gedächtnis belagert...
Juli
NP
» The Silence of Fireflies Kalien Kalien hat mich so verwundert mit seiner Wut auf sich selbst, dass er mich letztendlich überreden konnte, ihm beizubringen, ein Krieger zu werden.
Juli
NP
» Figure this out Ranosz & Aska Es war der Moment der Entscheidung, den ich nicht kommen lassen wollte. Doch es war besser so, ohne eine Entscheidung konnte es nicht weitergehen.