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 KONSTANTIN FJODOROVICH KULIK

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LANDKEKS

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KONSTANTIN FJODOROVICH KULIK Empty
BeitragThema: KONSTANTIN FJODOROVICH KULIK   KONSTANTIN FJODOROVICH KULIK EmptySo März 01, 2015 4:46 am


DID NO ONE EVER TELL YOU?
good intentions count for nothing.





good intentions count for nothing.


Fakten aktuell


Ich nenne mich Maxime Hugo, wurde unter dem Namen Konstantin Fjodorovich Kulik geboren, bin 48 Jahre alt und lebe im 20. Arrondissement von Paris. Mein Geburtstag ist der 25.12. und das Uniklinikum von Leningrad der dazugehörige Ort. Ich bin französischer und amerikanischer Staatsbürger, mein Englisch ist allerdings besser als mein Französisch und beides wird niemals an meine Muttersprache heranreichen.  
Ich bin studierter Diplompsychologe und aktuell nur als Dozent an der Universität tätig. Das ist mehr, als mir bisher vergönnt war, aber auf lange Sicht genügt es mir nicht. Mit Patienten zu arbeiten, ziehe ich der Forschung und Lehre vor und wenn sich die Gelegenheit ergeben sollte, werde ich im Krankenhaus oder als Übernehmer einer Praxis eine neue Anstellung annehmen.

Meine Familie aufzuzählen erfordert nicht besonders viel Zeit. Ich bin alleinlebend, war nie verheiratet und habe keine Kinder. Mein Vater Fjodor Borisovich Kulik ist 76 Jahre alt und meine Mutter Katerina pflegt ihn vermutlich, die ersten Anzeichen seiner Demenz zeigten sich schon, als ich sie verließ. Seitdem konnte ich keinen Kontakt mehr zu ihnen herstellen, so dass Sie diese Angaben hier nicht für die sichere Wahrheit halten sollten. Dass sie inzwischen verstorben sind, kann ich jedenfalls nicht ausschließen. 15 Jahre ist unser letztes Gespräch inzwischen her.  


Charakteristik


Die meisten Menschen bemerken ihn nicht. Und wenn doch, dann könnten sie nicht viel über ihn sagen, würde man sie nach einer Beschreibung fragen. Selbst seine Studenten hätten wohl Mühe, aussagekräftige Dinge zu finden, die ihn beschreiben würden. Sie würden sagen »Monsieur Hugo ist ziemlich entspannt, den bringt kein Zuspätkommer aus der Ruhe. Nur Handys kann er nicht leiden, aber selbst da bleibt er immer höflich.« Und dann würden sie vermuten: »Vielleicht bleiben die Handys bei ihm ja aus, gerade weil er so höflich ist. Ihn möchte einfach keiner verärgern, obwohl ihn noch nie jemand ärgerlich erlebt hat.«
Sie haben alle erlebt, dass er sie mit Respekt behandelt. Ein ruhiger, konzentrierter Professor, der geduldig auf jede Frage einzugehen versucht und doch nicht immer alles so erklären kann, dass es alle Studenten verstehen. Auf seinem Pult stehen weder ein Laptop noch ein Kaffeebecher, die Tasche die er bei sich trägt ist aus abgenutztem Leder und nie vollgestopft, die Aufzeichnungen die er herausholt immer sauber und ohne jeden Knick. Er nutzt am liebsten die alte Kreidetafel, die andere Professoren wegen des Staubs nur noch mit Handschuhen anfassen würden, und weicht nur ganz selten auf das Whiteboard daneben aus. Eine Powerpointpräsentation hat er noch nie abgespielt.
Manch ein Student hat den Professor schon in einem der Cafés des Stadtteils angetroffen - immer ohne Begleitung, immer mit einer Zeitung oder einem Buch neben einem kleinen Teller mit Kuchen und einer Tasse Cappuccino. Und niemand sah ihn je gehen, er saß immer länger im Café als seine Studenten.


Stärken
unauffällig • geduldig • überlegt • zäh • empathisch
beherrscht • anspruchslos • still • vernünftig • gutmütig


Schwächen
scheu • zerstreut • nachgiebig • selbstzweifelnd • pessimistisch
grüblerisch • nervös • distanziert • vereinsamt • mutlos


Vorlieben
Brett- und Kartenspiele • klassische Literatur • Frühlingswärme • schöne Handschriften • seine Besenkammer, auch Dozentenbüro genannt • Rätsel • Bibliotheken • Straßencafés • sein klapperndes Fahrrad • Abschlussberichte


Abneigungen
Alkohol • kalte Winter • Hektik • laute Menschen • Flugzeuge
Gewalt • Dunkelheit • Smartphones • Chaos • Bahnhöfe




wie es dazu kam

Manchmal hat man bereits ein ungutes Gefühl, bevor etwas passiert, das einen warnt. Oder auch nicht. Und man kommt sich ein wenig paranoid vor, bis man merkt, dass das Gefühl nicht unberechtigt war. Dann wünscht man sich, man hätte darauf gehört. Konstantin hat viel über den Augenblick nachgedacht, in dem die vier Männer in schwarzen, akkurat gebügelten Anzügen in seine Praxis getreten waren und ihn sofort ein ungutes Gefühl beschlichen hatte. Wahrscheinlich war es da schon zu spät gewesen, irgendetwas anders zu machen, denn wenn sich die Mafia entscheidet, etwas von dir zu wollen, besorgst du es ihr lieber.

Etwas klapperte und zerriss die angespannte Stille. Frau Silvanova war der Kugelschreiber aus der Hand gefallen, mit dem sie die Anmeldeliste normalerweise führte. Konstantin wartete nicht, bis die Herren in Schwarz nach ihm verlangten, sondern erhob sich hinter seinem Schreibtisch, straffte die Schultern und beeilte sich, seiner überforderten Sprechstundenhilfe zu Hilfe zu kommen. Frau Silvanova war die Ruhe in Person, freundlich und irgendwie mütterlich, sie ließ sich nicht so schnell einschüchtern. Immerhin hatten sie hin und wieder recht schwierige Fälle hier, die einen schon mal an die eigene Sicherheit denken ließen. Aber jetzt konnte er ihr ihre Anspannung nicht verdenken. Unauffällig legte er seine Hand über ihre, die sie leicht zitternd nach dem verlorenen Kugelschreiber ausgestreckt hatte. "Womit kann ich Ihnen helfen?", erkundigte er sich, ganz so als würde es sich um eine alltägliche Situation handeln. Die Antwort kam von rechts, abgeklärt und sachlich: "Mit einem Zimmer, in dem wir ungestört sind."

---

"Ich fasse zusammen: Ich soll meine Praxis aufgeben und als Privatarzt arbeiten, bei Ihrem Chef. Ich bekomme keine Bedenkzeit, keinen Aufschub und Frau Silvanova setze ich postwendend auf die Straße, ohne genauere Erklärung. Habe ich das soweit korrekt verstanden?" Er sah in vier ausdruckslose bis maximal gelangweilte Gesichter, drei von vier von Sonnenbrillen verdeckt. Der Unbebrillte hatte sich relativ kurz mit seiner Ansage gehalten und nun befürchtete Konstantin, nicht einmal eine Bestätigung zu erhalten, doch mit kurzer Verspätung neigte der Mann das Kinn. "Richtig." Seiner ganzen Erscheinung hing die unausgesprochene Botschaft an, dass seine Alternativen zum Annehmen des Angebots eher begrenzt waren. Konstantin atmete tief durch. "Aber ich habe Patienten, die seit Jahren zu mir kommen und Frau Silvanova ..." Der Hühne schnitt ihm mit das Wort ab. "Werden Sie sie los. Sie haben eine Woche, um alles zu regeln."

Ein Leben wog mehr als eine Praxis. Er brauchte nur drei der angesetzten sieben Tage, um die Patienten zu informieren und seine Sprechstundenhilfe unter Tränen ziehen zu lassen.


---

Der Rundgang im Haus war zuende, er wusste ganz genau dass er nur die notwendigsten Räume gesehen hatte und ihm von der äußeren Größe her zu urteilen noch mindestens die Hälfte der Zimmer unbekannt waren, aber was hatte er erwartet. Als man ihm nun den Schlüssel für seine Wohnung gab, die sich mit im Haus befand, aber seperat genutzt werden konnte - eigene Küche, Schlafzimmer, Bad - war er fast erleichtert. Auch wenn ihm klar war, dass er nicht der alleinige Besitzer eines Schlüssels war. Aber - richtig - was hatte er erwartet? Genau das. Er fühlte sich, als hätte er nun offiziell seine Seele an den Teufel verkauft. Obwohl ... dafür haderte er irgendwie zu wenig damit. "Der Chef wird sich bei Ihnen melden", war alles, was er von seinem Führer noch mit auf den Weg bekam und Konstantin nickte knapp. Er kannte den Chef - seinen Chef - immer noch nicht.


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"War Ihre Frau vorher schon in Behandlung?" Ein langsames, abwesendes Nicken. "Dann brauche ich die Akten, bevor ich beginnen kann." "Als Psychologe solltest du herausfinden können, was Sache ist." "Um einen Krankheitsverlauf einordnen zu können, brauche ich aber alle Vermutungen und Erkenntnisse, die bereits von anderen Ärzten gestellt wurden." "Das waren Stümper, Scharlatane, Nichtskönner. Ich hoffe für dich, dass du besser bist."
Das war er also, sein Chef. Gespräche mit ihm verliefen relativ einseitig, das bemerkte Konstantin schnell. Und Diskussionen waren so fruchtlos wie Apfelbäume im Winter.


---

Konstantin, das kannst du nicht machen! Wer denkt dass Psychologen nicht mit sich selbst sprechen, ist falsch gewickelt. Konstantin saß in seinem Büro und knetete seine Stirn. Nadesja hatte gestern eine Grenze überschritten, die er seine Patienten normalerweise niemals überschreiten ließ. Eine gefährliche, viel zu persönliche Grenze. Und er hatte es zugelassen. Weil es sie glücklich machte, sagte er sich, aber das war nur ein Teil der Wahrheit. Er wusste schließlich auch, dass es sie nicht auf Dauer glücklich machen würde und dass es grundsätzlich nicht funktionieren konnte. Schon für den bloßen Gedanken konnte er sterben. Nun knetete er seine Stirn mit beiden Händen. Wo war seine Selbstbeherrschung, wo seine professionelle Distanz? Sie war eine außergewöhnliche Frau, charakterlich wie äußerlich, das stimmte. Aber das war keine Entschuldigung und das wusste er. Und jetzt saß er in der Zwickmühle denn er kannte ihre Reaktionen auf Enttäuschungen bereits aus dem Alltag der Familie. Er fühlte sich nicht nur schuldig, wenn sie die Kontrolle verlor, man gab ihm auch die Schuld daran und jeder weitere Ausbruch von ihr konnte seinen letzten Arbeitstag markieren. Er war nicht hier eingestellt worden, um die Füße hochzulegen und man erwartete Ergebnisse, das hatte ihm der Chef schon einige Male mehr oder weniger subtil verdeutlicht.
Knüpf dir nicht jetzt schon deine eigene Schlinge, du kannst hier immer noch heil herauskommen.


---

Diesmal hörte er auf das ungute Gefühl, als es ihn weckte. Leise fuhr er in die Filzpantoffeln, die er wie jeden Abend an der Bettkante akurat nebeneinander aufgestellt hatte, zog sich einen Morgenmantel an und ging zur Wohnungstür. Im Haus war noch alles still, draußen war es stockdunkel und die Dämmerung war noch einige Stunden entfernt. Konstantin war dennoch hellwach, als er behutsam mit zwei Fingerknöcheln gegen Nadesjas Tür klopfte. Keine Antwort. Er hätte wieder umkehren und ins Bett gehen können, aber das ungute Gefühl ließ ihn nachsehen. Ihm schlug eisige Kälte entgegen. Das Zimmer war leer, die Decke im Bett zurückgeschlagen und das Laken zerwühlt. Und das Fenster sperrangelweit offen. Benommen tappte er in den Raum und starrte auf die dünne Schicht Schnee, die der Wind bereits auf dem Teppich vor dem Fenster verteilt hatte.

Er schlüpfte inklusive der Filzpantoffelen in seine dicken Winterstiefel, warf sich seine Jacke über und schlich nach draußen. Vielleicht war sie noch irgendwo, vielleicht suchte sie etwas, vielleicht war sie mal wieder durcheinander. Hatte geträumt. War wütend geworden. Er musste sie finden. Vor ihrem Fenster fand er ihre Spuren, die seine Hoffnung augenblicklich schrumpfen ließen. Sie war barfuß.

Er fand sie keine 500 Meter entfernt auf dem Feld des Nachbarn. Erst kam ihr Nachthemd, dann ihr bläulich angelaufener Körper. Um zu prüfen ob sie tot war, musste er nicht einmal ihren Puls fühlen. Es war nicht so, dass er nicht irgendwann damit gerechnet hatte, aber jetzt da es passiert war, stand er nur hilflos neben ihrer Leiche und wusste nicht, was er tun sollte. Deshalb entschied er sich nach einigen Minuten des Realisierens für das, was sie gewollt hätte - und schlich gebeugt zurück zum Haus. Er wusste nicht wie lange ihm noch blieb, ein paar Stunden höchstens, eher Minuten. Da er sich schon länger mit dem Gedanken beschäftigt hatte, fiel ihm das schnelle Packen der wichtigsten Dinge nicht zu schwer und er brauchte nur zehn Minuten, bis er wieder vor der Haustür stand.

Was folgte, war eine Zeit der Hoffnung und der Angst gleichermaßen. Ohne jemals etwas getan zu haben, das gegen das Gesetz war, musste er plötzlich handeln wie ein professioneller Schwerverbrecher auf der Flucht - vor einer Instanz, die noch viel grausamer war als der Staat und Nachlässigkeit beim Untertauchen dreimal so schnell bestrafte. Ohne wirklich zu wissen, was er da tat, lief er zuerst viele Kilometer über die Dörfer, bis er per Anhalter und Taxi den Flughafen erreichte. Man hatte ihm nie ausdrücklich gedroht, höchstens subtil und war dabei immer ausgesprochen freundlich geblieben, was nun dazu führte, dass er seine überstürzte Flucht zu hinterfragen begann. Noch während er in den Flieger stieg, bezweifelte er die Richtigkeit seines Handelns. Er fühlte sich umso schuldiger, weil er still und heimlich davonlief und redete sich ein, dass es besser gewesen wäre, zu bleiben.
Und natürlich machte er Fehler. Angekommen in den USA kontaktierte er seine Eltern. Und auch wenn es nur ein kurzes Telefongespräch gewesen war, bereitete es einen Weg für die Männer seines Chefs, auf dem sie ihm nachspüren konnten. Im entscheidenden Moment entging er einem Attentat so knapp, dass er all seine Zweifel an der Richtigkeit seiner Entscheidung sofort über den Haufen warf und nach Oregon zog, weit weit weg von Florida. Dort blieb er so lange, bis er anfing, dem Frieden zu glauben, der Zeit zu vertrauen und nachlässig zu werden, weil so lange nichts passiert war.

Erst die Schüsse auf dem abendlichen Spaziergang mit seinem Hund - die er hoffnungsvoll für die Fehlschüsse eines Jägers hielt - und der Brandanschlag auf das kleine Haus, das er sich vor drei Jahren gekauft hatte, machten ihm schmerzlich bewusst, dass man ihn nicht vergessen hatte. Er selbst konnte sich mit leichten Verbrennungen ins Freie retten, für den Hund kam seine Hilfe zu spät. Zwei Wochen später packte er erneut seine Sachen und zog nach Paris. Diesmal war er gründlicher, legte sich eine neue Identität zu und zog sich in einen wenig beliebten Stadtteil zurück, auch weil sein Geld so knapp war, dass er sich eine Wohnung im Zentrum nicht mehr leisten konnte.


Verwaltungskram


Das hier ist kein Gesuch und Konstantin gehört mir, eine Weitergabe ist nicht erwünscht. Neben ihm spiele ich noch Jaromir Valujew, Elaine Célia Bennet und Femton Mitchell de Naxos und ich bin 22 Jahre alt.


thanks <3



Lieder:
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